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Not-invented-here-Syndrom

Wird neues Wissen z.B. im Rahmen von Veränderungsprozessen generiert, scheitert es bei der Anwendung oft an der inneren Einstellung der Mitarbeiter. Aussagen wie "das haben wir noch nie so gemacht", "das hat vor uns noch niemand getan" und "was von der Firma bzw. dem Bereich xy kommt, funktioniert nie" sind keine Seltenheit. Initiativen gegen das "not-invented-here-Syndrom" sollen helfen, diese Barrieren abzubauen.

// Not-invented-here-Syndrom: Wissensmanagement. Hanser. S. 79

Offene Kommunikationsräume

Was wir heute in den Umgebungen vernetzter elektronischer Räume brauchen, sind offene Kommunikationsräume, in der jeder die Chance hat, nicht nur nach Informationen zu suchen (seek) und diese zu empfangen (receive) oder diese zu verbreiten (impart), sondern sich kommunikativ zu verhalten. Das bedeutet das Recht eines jeden, in einen freien Austausch von Wissen und Information einzutreten und sich kollaborativ, teilend, unbeschr?nkt durch Autorit?ten oder technische Restriktionen an der Produktion von neuem Wissen und neuer Information mit Chancen auf Anerkennung beteiligen zu können.

// Kuhlen, Rainer 2004: Wenn Autoren und ihre Werke Kollaborateure werden - was ändert sich dann? Online im Internet: http://www.inf-wiss.uni-konstanz.de/People/RK/Publikationen2004/20040706_autoren_kollaborateure.pdf (22.05.07). S. 17

Ontologische Bodenlosigkeit

Das Leben in der Wissens-, Risiko-, Ungleichheits-, Zivil-, Einwanderungs-, Erlebnis- und Netzwerkgesellschaft verdichtet sich zu einer verallgemeinerbaren Grunderfahrung der Subjekte in den fortgeschrittenen Industrieländern: In einer "ontologischen Bodenlosigkeit", einer radikalen Enttraditionalisierung, dem Verlust von unstrittig akzeptierten Lebenskonzepten, übernehmbaren Identitätsmustern und normativen Koordinaten. Subjekte erleben sich als Darsteller auf einer gesellschaftlichen Bühne, ohne dass ihnen fertige Drehbücher geliefert würden. Genau in dieser Grunderfahrung wird die Ambivalenz der aktuellen Lebensverhältnisse spürbar. Es klingt natürlich für Subjekte verheißungsvoll, wenn ihnen vermittelt wird, dass sie ihre Drehbücher selbst schreiben dürften, ein Stück eigenes Leben entwerfen, inszenieren und realisieren könnten. Die Voraussetzungen dafür, dass diese Chance auch realisiert werden können, sind allerdings bedeutend. Die erforderlichen materiellen, sozialen und psychischen Ressourcen sind oft nicht vorhanden und dann wird die gesellschaftliche Notwendigkeit und Norm der Selbstgestaltung zu einer schwer erträglichen Aufgabe, der man sich gerne entziehen möchte. Die Aufforderung, sich selbstbewusst zu inszenieren, hat ohne Zugang zu der erforderlichen Ressourcen, etwas zynisches.

// Keupp, Heiner 2003: Identitätskonstruktion. Vortrag bei der 5. bundesweiten Fachtagung zur Erlebnispädagogik am 22.09.2003 in Magdeburg; Online im Internet: www.ipp-muenchen.de/texte/identitaetskonstruktion.pdf (29.06.2010)

Organisation

Eine Gruppe also, die auf den Namen Organisation Anspruch hat, ist so geartet, dass der Zweck, um dessentwillen sie existiert, sich möglichst vollkommen und mit den relativ geringsten Kräfteaufwand erreichen lässt. Die Beschaffenheit derjenigen, aus denen sich die Organsiation bildet, tritt in deren Anlage zurück hinter der Zweckdienlichkeit des Ganzen. Der Name Organisation erinnert an Organe, Werkzeuge. Darin bereits klingt an, dass die von der Organisation erfassten ihr primär nicht um ihrer selbst willen, sondern eben als Werkzeuge zur Realisierung des Zweckes angehören, dem die Organisation dient und der erst mittelbar - abermals als "Werkzeug" ihnen wiederum nützt. Mit anderen Worten, in der Organisation sind die menschlichen Beziehungen durch den Zweck vermittelt und nicht unmittelbar.

// Adorno, Theodor W. 1954: Einleitungsvortrag. In:Darmstädter Gespräch 1953. Individuum und Organisation. Darmstadt. S. 22

Organisationale Kompetenz

Neue Mitarbeiter "lernen" im Sozialisationsprozess die organisationalen Kompetenzen zugrunde liegenden Regeln auf meist wenig bewusstem Niveau. Explizit oder implizit geltende Regeln verfügen als sozial sanktionierbare Erwartungen, die sich auf Handlungs- und Verhaltensweisen eines Individuums oder mehrerer Individuen beziehen, über den Charakter einer Institution. In dieser Form reduzieren sie Unsicherheit, versorgen Aufgabenträger mit zur Aufgabenerf?llung notwendigen Informationen, sichern Stabilität in der Entscheidungsfindung und dienen zur Abgrenzung von Aufgabengebieten und Handlungsspielräumen. Dadurch wirken sie auch identitätsstiftend und integrierend. Die Gesamtheit organisationaler Regeln konstituiert das Regelsystem der Organisation.

// Göttel, Wolfgang H. 2006: Methoden der Identitifikation organisationaler Kompetenzen: Mapping vs. Integration in Burmann, Christoph / Freiling, Jörg / Hülsmann, Michael. Neue Perspektiven des Strategischen Kompetenz-Managements. Wiesbaden: Gabler-Verlag. S. 420

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Aktuell


Das Lehrbuch "Wissensmanagement in der Veranstaltungs- branche" von Prof. Siegfried Paul und Thomas Sakschewski ist im Springer | Gabler Verlag erschienen.

Nachhaltigkeit in der Veranstaltungsbranche

Handbuch der Erlebnis-Kommunikation – Grundlagen und Best Practice für erfolgreiche Veranstaltungen

Nachhaltigkeit in der Veranstaltungsbranche  ist ein Beitrag in dem 2016 erschienenen Sammelband Ulrich Wünsch (Hg.): "Handbuch der Erlebnis-Kommunikation – Grundlagen und Best Practice für erfolgreiche Veranstaltungen" im Erich Schmidt Verlag.


Nachhaltigkeit ist mittlerweile ein Verbundbegriff, der unterschiedliche Fachdiskurse mit ihren jeweiligen speziellen Ansätzen und Methoden zusammen führt. Er dient der Verständigung, der Vernetzung und der Orientierung (Kahl 2008, S. 1ff.). Ulrich Grober erklärt den bemerkenswerten Erfolg des wenig attraktiven Kompositum aus „nach“ und „haltig“ durch sein Doppelleben zum einen als politischer Begriff und zum anderen als allgemeiner Sprachgebrauch mit der Wortbedeutung nachdrücklich, dauerhaft oder intensiv (Grober 2010, S. 17). Der Begriff der Nachhaltigkeit durchdringt heute jeden möglichen Lebensbereich: Strukturen, Verwaltungen, Entscheidungen, ein gesellschaftspolitischer Meinungsbildungsprozess oder das Handeln im Alltag werden auf ihre Nachhaltigkeit überprüft. Es lässt sich kaum ein Produkt oder eine Dienstleistung finden, dass nicht unter dem weit auskragenden Dach der Nachhaltigkeit entwickelt, vermarktet, diskutiert wird. Nachhaltigkeit ist ein Megatrend. Da sind sich bei allen Unterschieden in der Schwerpunktsetzung und Betitelung – Blue Economy, Smart City, Urban Gardening, Neo-Ökologie, Corporate Social Responsibility, Green Revolution, Energiewandel, Climate Change – alle Autoren einig. So regelmäßig der Begriff der Nachhaltigkeit in ganz unterschiedlichen Kontexten verwandt wird, so häufig ist er Anlass für Missverständnisse und folgt lediglich einem indifferent, allgemeinen Wortgebrauch ohne weitere Differenzierung.